Montag, 14. Oktober 2013
The Crawlee-Platform - A star is born!
Es gab eine Zeit in der ich große Teile meiner Freizeit mit dem Computer verbracht habe. Damals habe ich meine Liebe zur Technik entwickelt, die schließlich in einem Ingenieurs-Studium gipfelte.
Während meiner ersten Berufsjahre litt das Hobby etwas unter dem Zeitmangel. Durch das Aufkommen der so genannten Maker-Szene, gibt es inzwischen jedoch ungeahnte Möglichkeiten, mit vertretbarem Aufwand komplexe Systeme aufzubauen.

Und so ward schließlich ein neues Projekt geboren. Die Crawlee-Roboter Plattform.



Der Begriff der Plattform ist in der Industrie allgegenwärtig. Persönlich habe ich das erste Mal in einem Artikel über die Automobileindustrie von "Pattformen" gehört. Inzwischen ist die Plattform Idee aber mit Sicherheit in jedem Technologiezweig ein fester Begriff.

Auch in der Hobbykultur ist die Plattform inzwischen eine feste Größe. Arduino Boards oder der Raspberry Pi sind inzwischen quasi Standard. Während in der Industrie die Plattform vor allem hilft die Kosten für Hochtechnologie zu reduzieren, ist in der Open-Source Kultur in meinen Augen vor allem die Standardisierungsfunktion entscheidend, die es ermöglicht mit minimalem Aufwand laufende, vollständig dokumentierte Systeme aufzusetzen. Man muss nur noch die letzten 5% selbst entwickeln, und kann die eigene Entwicklung wieder an die Community zurückgeben.

Obwohl ich mich erst seit kurzem (wieder) mit Robotik beschäftige, bin ich mir darüber im Klaren, dass es auch heute schon Roboter-Plattformen gibt, auf denen ich aufbauen könnte zum Teil aber auch werde.
Die meiner Kurzrecherche nach prominentesten Plattformen für den kleinen Geldbeutel sind dabei sicher der Nao und der Turtle-Bot, die eher im universitären Umfeld angesiedelt sind. Obwohl sie für Roboter sehr günstig sind, kosten sie immer noch 4-stellige Euro Beträge.

Wer noch günstiger in die Robotik einsteigen möchte, muss im spielzeugnahen Bereich wildern. Die Lego Mindstorms Serie oder aber die Conrad Asuro und RP6-Plattformen sind Vertreter in diesem Segment. Auch wenn es sich bei diesen um "echte" Roboter handelt, gibt es bei diesen Produkten schnell große Einschränkungen. Die Rechenleistung ist sehr begrenzt, dafür muss/kann man sich sehr hardwarenah in alle Details einarbeiten. Möchte man Roboter bauen, die mehr können, als einer Linie oder einem Lichtpunkt zu folgen genügt die Leistungsfähigkeit meist nicht.

Beide Segmente waren in meinen Augen nicht geeignet. Entweder konnte ich 1000€+ ausgeben oder mich mit Trivialanwendungen begnügen. Daraus ist schließlich die Idee geboren eine eigene Plattformen aufzubauen.
Ich plane dabei zwei Entwicklungsschritte. In einem ersten Schritt baue ich den Crawlee #0 Prototypen auf bestehende Plattformen auf und entwickle das Software Grundgerüst.

In einem zweiten Entwicklungsschritt möchte ich eine eigene Hardware entwickeln, die zu der entwickelten Software weitestgehend kompatibel ist, so dass ich die Crawlee #0 auf den Crawlee #1 übertragen kann.

Ziel soll es am Ende sein eine offene Plattform aufzubauen, deren einzelne Komponenten in Summe nicht mehr als 100€ kosten.

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